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Der Richterturm

Bei der Durchführung von Reitsportveranstaltungen stellte die örtliche Trennung von Meldestelle, Kampfrichterarbeitsplatz und der Versorgung ein großes Problem dar. Die Melde- und die Rechnungsstelle waren in den ersten Jahren in den Büroräumen des VEB Strickwaren Oberlungwitz, Betriebsteil Seifersdorf, untergebracht. Alle notwendigen Utensilien wie z. B. Listen und Schreibmaschinen mussten vor dem Turnier ein- und danach wieder ausgeräumt werden. Die Kampfrichter nahmen am Turnierplatz auf zwei Planenhängern Platz. Dass dort bei nassem, stürmischem Wetter die Arbeitsbedingungen nicht gerade sehr angenehm waren, ist leicht vorstellbar. So wurde der Ruf nach einem Richterturm, der dann auch die sanitären Anlagen und alle für die Turniere notwendige Räume beinhalten sollte, immer lauter.

Da sich Einnahmen und Ausgaben in der Sportgemeinschaft die Waage hielten, war die Finanzierung des Vorhabens ein schier unlösbares Problem. Um erstmal eine Grundlage zu schaffen, erfolgte 1982 die Ausarbeitung eines entsprechenden Projektes über die ZBO Stollberg. Am 01.03.1982 lagen dann entsprechende Unterlagen für den „Bau eines Mehrzweckgebäudes am Reitplatz Seifersdorf“ von M. Heilmann aus Hohenstein-Ernstthal vor. Die Gesamtkosten des Projektes bezifferten sich auf 50.800 Mark.

Da zu dieser Zeit die Gemeinden die Verantwortung für die Sportstätten und deren Einrichtungen trugen, kam die Gemeinde Leukersdorf für die Materialkosten auf.

Die angegebenen „Eigenleistungen“ beschreiben nur sehr oberflächlich die Anstrengungen, die erforderlich waren, um aus einer Zeichnung ein Haus entstehen zu lassen.

Im März 1982 waren dann alle Vorbereitungen soweit abgeschlossen, dass mit dem Bau begonnen werden konnte. Es wurden in zahlreichen Arbeitseinsätzen hauptsächlich an den Wochenenden Fundamente gegossen, die Bodenplatte erstellt und Mauern hochgezogen. Für die Bedachung wurden Spannbetonplatten zu verlegt und anschließend mit Beton die Decken fertig gestellt.

Nur wer in dieser Zeit selbst gebaut hat weiß, mit wie viel Aufwand die einzelnen Baustoffe beschafft werden mussten.

Am 27.05.1984 wurde ein Beleg für die Gardinen im neuen Richterturm für 721,44 Mark ausgestellt. Damit ist dokumentiert, dass der Innenausbau seinem Ende zuging. Für 1985 sind dann nochmals 94 Stunden Maurerarbeiten vermerkt. Es handelt sich dabei um den Außenputz.

Schlussendlich beliefen sich die Material- und Arbeitskosten auf 20.291,25 Mark. In dieser Summe sind jedoch die zahllosen freiwilligen Arbeitsstunden unserer Vereinsmitglieder nicht enthalten.

                                                                                                          von Eckhard Rehnert