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Die Seifersdorfer Fahrsporttradition

Bereits in den ersten Jahren unseres Bestehens spielte der Fahrsport eine große Rolle. Schon zu den ersten Werbeveranstaltungen wurden Zwei- und sogar Vierspänner gezeigt. 1969 wurde von Konrad Voigtländer zu einem Turnier in Zwönitz ein Vierspänner zu einer Turnierprüfung gefahren.

Das Verschwinden vieler Pferde aus der Landwirtschaft in den Jahren bis etwa 1971 ließ den Fahrsport gänzlich einschlafen.

Erst 1976 mit dem ersten Bezirkslandturnier kam der Fahrsport wieder nach Seifersdorf. Es wurden damals kombinierte Prüfungen zwei- und vierspännig gefahren.

Nach heftigen vereinsinternen Für-und-Wider-Diskussionen wurde für das Jahr 1979 ein Qualifikationsturnier zur DDR-Meisterschaft der Vierspänner beantragt und auch an uns vergeben. Die Unerfahrenheit bei der Durchführung eines solchen Turniers wurde mit großem Fleiß und Einsatzbereitschaft der Vereinsmitglieder wettgemacht. Die gute Resonanz der Teilnehmer war der Lohn für unsere Arbeit. Mit den Qualifikationsturnieren kamen nicht nur Teilnehmer aus der gesamten DDR, sondern auch Preisrichter, Trainer und Offizielle des Verbandes zu uns.

Seifersdorf war bekannt und ein Mekka der Fahrsportinteressenten.

Mit der Übernahme des Niederdorfer Pferdezuchtbetriebes kam mit Dietmar Schmidt auch wieder ein aktiver Fahrer in unsere Sektion. In dessen Wagenbesatzung wechselte auch Siegfried Grötzschel nach Seifersdorf, dem wir die Gestaltung der niveauvollen Geländestrecken und die Ausgestaltung der Fahrwettbewerbe verdanken. Bereits 1980 fand dieses Quali-Turnier mit internationaler Beteiligung statt. Zwei Viererzüge des Staatsgestütes Kladruby nad Labem / CSSR waren bei uns zu Gast. Für viel Tumult sorgte damals bei Protest der tschechischen Delegation, der das Regelement betraf. Deshalb wird es wohl ein Novum bleiben, dass zu einer Vierspänner-Geländefahrt mit dem Dressurwagen gefahren werden musste. 1990 war zusätzlich der Viererzug von Georg Knell, BRD, bei uns zu Gast. Teilnehmerzahlen von 25 Viererzügen waren zu den Seifersdorfer Turnieren keine Seltenheit.

In den 80-er Jahren kam es zu regelmäßigen Turnierbesuchen in der CSSR und ebenso regelmäßigen Gegenbesuchen. Unser Vierspänner wurde nach Dietmar Schmidt von Dietmar Bauer und später von Gerhard Pietsch vorgestellt.

Seit der Wiedervereinigung unseres Landes fanden in Seifersdorf keine Vierspänner-prüfungen mehr statt. Seit 1991 wird eine deutschlandweit offene Fahrprüfung der schweren Klasse für Zweispänner ausgeschrieben. 1992 fand ein Sichtungsturnier für den Donau-Alpen-Pokal statt. Ab dem Jahre 1991 hielt das Einspännerfahren wieder Einzug in Seifersdorf. Diese Prüfung wird seitdem als sächsische Qualifikation zum Bundeschampionat des Deutschen Fahrpferdes ausgetragen. 1996 wurde erstmalig wieder eine Vierspännerprüfung für Kleinpferde ins Turnierprogramm aufgenommen.

Inzwischen gibt es auch wieder einige Freizeitfahrer in unseren Reihen, so dass die Seifersdorfer Fahrsporttradition fortgeführt wird.

                                                                                                          von Frank Auerswald